“Der Erfolg wird aber selbst die kühnsten Hoffnungen übertreffen.” 175 Jahre Köln-Mindener-Eisenbahn

Philipp Koch, MA, Leiter des Mindener Museums

1825 hatte der westfälische Industriepionier Friedrich Harkort die im wahrsten Sinne des Wortes bahnbrechende Vision, Rhein und Weser durch das neue, revolutionäre Verkehrsmittel der Eisenbahn zu verbinden. Doch von dieser Version bis zur Inbetriebnahme dauerte es über 20 Jahre, ehe die erste wirkliche Ost-West-Fernstrecke Preußen-Deutschlands in Betrieb ging. Der 15. Oktober 1847 war ein für Rheinland-Westfalen zentrales Ereignis: Die Köln-Mindener-Eisenbahn wurde offiziell eröffnet. Zugleich ging die Strecke von Minden nach Hannover der Hannoverschen Staatseisenbahn in Betrieb.

Dem rheinischen Unternehmer David Hansemann war erst 1843 mit staatlicher Unterstützung die Gründung der Köln- Mindener-Eisenbahn-Aktiengesellschaft gelungen. Der preußische Staat übernahm dabei ein Aktienpaket von rund 1,9 Millionen Talern und garantierte den Aktionären eine jährliche Dividende von 3,5 Prozent. Das Stammkapital von 13 Millionen Talern wurde schon am ersten Tag der Aktienemission überzeichnet. Fragen nach den Belangen von Umwelt und Naturschutz oder den Folgen für die an der künftigen Strecke lebenden Menschen stellte zu dieser Zeit noch niemand. Im Gegensatz zu früheren Planungen, die noch eine Streckenführung auf dem linken Weserufer vorsahen, plante und baute die neue Gesellschaft die Strecke rechts der Weser. Dazu wurde eine Eisenbahnbrücke über die Weser bei Rehme und Vössen gebaut. Die planerischen Grundentscheidungen prägten und prägen bis heute alle an der Strecke liegenden Orte wie auch Bad Oeynhausen. Der Vortrag beleuchtet die Vorgeschichte und Gründung dieser für die weitere Geschichte Rheinland-Westfalens wichtigsten Magistrale und blickt auf den langfristigen Stellenwert der Eisenbahn für künftige Entwicklungen.

Donnerstag, 25. Mai 2023, 19 Uhr

Johanniter-Mehrgenerationenhaus, Weserstr. 24, Roter Saal, Eintritt 5 Euro